7.2.6 Integrale Lecksuche
Die integrale Lecksuche bestimmt die Gesamtleckrate, also die Summe der Leckraten aller Lecks eines Prüf-objekts. Auch hier kann man mit der Vakuummethode und der Schnüffelmethode arbeiten.
Schnüffellecksuche | Vakuumlecksuche | ||
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Methode | Akkumulationsprüfung, Sammeln des austretenden Prüfgases in einer umgebenden Hülle oder Kammer |
Prüfling unter Überdruck, Messung des austretenden Prüfgases in einer Vakuumkammer | Prüfling unter Vakuum, Messung des aus einer umgebenden Hülle in den Prüfling eintretenden Prüfgases |
Mechanische Festigkeit | Gegen Überdruck des Prüfgases | Gegen Überdruck des Prüfgases | Gegen atmosphärischen Druck von außen gegen Vakuum (Druckdifferenz 1000 hPa) |
Geschwindigkeit | langsam | schnell | schnell |
Nachweisgrenze | Einsatz meist > 1 · 10-5 Pa m3 s-1 | < 5 · 10-13 Pa m3 s-1 | < 5 · 10-13 Pa m3 s-1 |
Tabelle 7.2: Integrale Lecksuche mit Schnüffel- und Vakuumverfahren
Beim integralen Vakuumverfahren (Methode A1 nach DIN EN 1779, Abbildung 7.7 rechts) evakuiert man den Prüfling (z. B: eine Vakuumanlage) und füllt den Umgebungsraum mit einer definierten Prüfgasmenge. Die Umhüllung kann dabei eine Plastikfolie oder ein fester Behälter sein. Wichtig ist die Beaufschlagung des Prüflings mit einer definierten Prüfgasmenge, um Aussagen über die Prüfgaskonzentration am Leck treffen zu können und damit eine belastbare quantitative Aussage zu treffen.
Bei der Prüfung umschlossener Prüfobjekte (Methode B6 nach DIN EN 1779, Abbildung 7.7 links) füllt man den Prüfling mit Helium und platziert ihn in einem umgebenden Vakuumbehälter. Das austretende Prüfgas wird quantitativ vom Lecksucher nachgewiesen.
Abbildung 7.7: Integrale Lecksuche mit der Vakuummethode
Bei der integralen Schnüffelmethode füllt man den Prüfling mit Prüfgas (Methode B3 nach DIN EN 1779, Abbildung 7.8) und platziert ihn in einem umgebenden Behälter. Dieser Behälter muss im Gegensatz zum oben beschriebenen Verfahren nicht evakuiert werden und kann auf Atmosphärendruck verbleiben. Damit sind die Anforderungen an den Apparatebau geringer als beim oben beschriebenen Verfahren. Das austretende Prüfgas wird in der umgebenden Hülle gesammelt und muss währen der Prüfung gut durchmischt werden (z. B. durch einen Ventilator), um im Analyseraum eine homogene Prüfgaskonzentration sicherzustellen. Über die Schnüffelsonde des Lecksuchgeräts wird der Konzentrationsanstieg des aus dem Prüfling ausgetretenen Prüfgases bestimmt, welches sich in der Hülle ansammelt. Die Nachweisgrenze der Methode ist durch die Prüfgaskonzentration im Totvolumen der Hülle und den zusätzlichen Konzentrationsanstieg des Prüfgases bestimmt. Damit ist diese Methode deutlich langsamer als die integralen Verfahren unter Vakuum und ihr Einsatz beschränkt sich meist auf kleine Prüflinge mit eingeschränktem Teiledurchsatz.
Abbildung 7.8: Integrale Lecksuche mit der Schnüffelhüllenmethode
Eine noch umfassendere Darstellung der Methoden und Verfahren für eine Dichtheitsprüfung mit Prüfgasen ist in unserem Lecksuchkompendium zusammengefasst.