4.8.1 Aufbau / Funktionsprinzip
Die Seitenkanalhochvakuumpumpe ist eine Vakuumpumpe, die von Atmosphäre bis in den Hochvakuumbereich arbeitet. Die Pumpe ist eine Kombination aus Seiten-kanalpumpe (Druckbereich 1.000 bis 5 hPa, Laminarströmung) und Holweckstufen (Druckbereich 5 bis 10-5 hPa, Übergangs- und Molekularströmung).
Abbildung 4.20: Funktionsprinzip der Seitenkanalvakuumpumpe
Das Pumpsystem der Seitenkanalvakuumpumpe (Abbildung 4.20) besteht aus einer Rotorscheibe (1) mit am äußeren Umfang angeordneten Schaufeln (2) und einem ringförmigen Arbeitsraum, dem Seitenkanal (3). Dieser wird an einer Stelle durch einen Unterbrecher (4) auf das Scheibenprofil verengt. Der Pumpeffekt entsteht durch eine schraubenförmige Strömung vom Einlass zum Auslass, verursacht durch die Schaufeln des drehenden Rotors. Dadurch entsteht eine Druckdifferenz zwischen Einlass (5) und Auslass (6). Niedrige Enddrücke erreicht man durch das Hintereinanderschalten mehrerer Pumpstufen.
Bei Drücken zwischen 1 und 20 hPa verlässt man den laminaren Strömungsbereich. Dort übernehmen Holweckstufen die Gasförderung.
Zur Anpassung an den noch recht hohen Druck der Seitenkanalpumpstufen sind die Holweckkanäle vor-vakuumseitig klein und die Spalte eng. Zur Saugseite hin werden größere Kanalquerschnitte verwendet, um das Saugvermögen zu erhöhen.