3.2.1.2 Normalstahl

Normalstahl wird in der Vakuumtechnik verwendet, solange nicht Drücke von weniger als etwa 1 · 10-5 hPa erzeugt und aufrechterhalten werden müssen und ein Korrosionsschutz nicht erforderlich ist. Es ist im Vergleich zu Edelstahl ein verhältnismäßig kostengünstiges Bau- und Konstruktionsmaterial, gut schweißbar und einfach zu bearbeiten. Bei der Verwendung sind allerdings die ständige Gasabgabe von CO und die Neigung, auch an Luft zu korrodieren, zu beachten. Atmosphärenseitig kann ein Korrosionsschutz durch Lackieren erfolgen, vakuumseitig durch Vernickeln. Für den Behälterbau müssen die verwendeten Stahlgüten sorgfältig ausgewählt werden, insbesondere hinsichtlich der Schweißbarkeit und Dichtheit. Die Arbeitstechniken des Kesselbaus sind nur eingeschränkt auf den Vakuumbehälterbau übertragbar. Bei der Dimensionierung ist die Beanspruchung durch den äußeren Atmosphärendruck zu berücksichtigen und die Schweißarbeiten müssen vakuumgerecht erfolgen. Zudem sind die verwendeten Werkzeuge strikt von denen zu trennen, die für die Edelstahlbearbeitung eingesetzt werden, um den Edelstahl nicht zu verunreinigen. Gleiches gilt für die Lagerung und den Transport von Normalstahl und Edelstahl. Normalstahl wird häufig für die Befestigungselemente von Flanschverbindungen verwendet, wobei die Oberflächen verzinkt, vernickelt oder verchromt werden, um sie vor Korrosion zu schützen.